Barbara Hendricks zu Besuch in Haus Ingenray

v.l.n.r. Clemens Scholten, Gerd Koppers, Barbara Hendricks, Dr. Matthias Schrör

Schon beim Betreten von Haus Ingenray lässt sich erahnen, welche Schätze in dem alten Rittersitz schlummern: zahllose Kunstgegenstände, Karten, Waffen und vieles andere fallen dem Besucher sofort ins Auge. So auch der Kreis Klever SPD-Bundestagsabgeordneten Barbara Hendricks, die Haus Ingenray in Geldern-Pont kürzlich besuchte.

Gerd Koppers, Vorsitzender des Kuratoriums der Emilie und Hans Stratmans-Stiftung, und Dr. Matthias Schrör, Direktor der Stiftung, stellten die umfangreiche Sammlung des Bauunternehmers Hans Stratmans, in dessen Besitz sich das erstmalig 1397 erwähnte Rittergut seit 1962 befand, vor. „Alles, wo Gelderland drauf steht oder Gelderland drin steckt, war für Herrn Stratmans interessant“, so Gerd Koppers augenzwinkernd. Begeistert blätterte Barbara Hendricks in jahrhundertealten Büchern und inspizierte vergilbte Landkarten des Herzogtums Geldern.

Nach Stratmans‘ Tod im Jahr 2015 ging sein Besitz in die bereits bestehende Stiftung über, die nun von dem Kuratorium und dem Historiker Dr. Schrör geleitet wird. Dieser steht vor der Aufgabe, die außergewöhnliche Sammlung zu sichten und zu archivieren, mit dem Ziel, diese zukünftig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen: „Wir möchten mit unseren Objekten die Kulturgeschichte unserer Heimatregion am Niederrhein vermitteln“, so Dr. Schrör. Geplant ist ein multimediales Museum für Jung und Alt, mit einer Dauerausstellung sowie thematisch wechselnde kleinere Ausstellungen. Außerdem soll Haus Ingenray künftig auch als Ort für kulturelle Veranstaltungen, wissenschaftliche Tagungen und Forschungsarbeiten dienen.

Damit dies Realität werden kann, stehen noch umfassende Arbeiten an. Gemeinsam mit dem Architekten Clemens Scholten erläuterten Gerd Koppers und Matthias Schrör die geplanten Baumaßnahmen für das denkmalgeschützte Haus. Neben einem großen Archiv für die Sammlung stehen die Schaffung von Ausstellungs-, Arbeits- und Besprechungsräumen auf dem Programm, ebenso wie ein großer Gesellschaftsraum im alten Rittersaal. Alle Bereiche werden nach Abschluss der Arbeiten barrierefrei zu erreichen sein. Besonders die Gestaltung der Parkanlagen liegt der Stiftung am Herzen: In Kooperation mit dem NABU soll ein außerschulischer Lernort mit Naturerlebnisstationen, Bienenkörben und Streuobst- und Wildblumenwiesen entstehen.

Auf dem Weg zur Umsetzung dieser Pläne hat die Stratmans-Stiftung bereits einen wichtigen Schritt getan, indem sie sich mit der tatkräftigen Unterstützung auch von Barbara Hendricks eine Förderung in der Höhe von 210.000 € aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm VIII des Bundes gesichert hat. Um alle Maßnahmen finanzieren zu können hoffen Gerd Koppers und Dr. Schrör auf eine zusätzliche Unterstützung des Landes NRW.

„Die Sammlung der Stratmans-Stiftung, aber auch Haus Ingenray selbst haben das Potential, zum zentralen Ort der Gelderländer Kulturgeschichte zu werden“, resümierte Barbara Hendricks zum Abschluss ihres Besuchs. Das Land NRW müsse nun ebenfalls seinen Beitrag leisten, um das Fortbestehen des Hauses und der Exponate zu sichern. „Mein Dank gilt den haupt- und ehrenamtlich Aktiven der Stratmans-Stiftung, die diese Mammutaufgabe angenommen haben und sich mit großem Einsatz dafür stark machen“, so Hendricks abschließend.